In 10 einfachen Schritten zu deinem Website-Relaunch

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Jede:r Website-Besitzer:in steht früher oder später vor der Situation, dass die eigene Website nicht mehr den aktuellen technischen, visuellen oder inhaltlichen Anforderungen entspricht. Aus Kosten- und Zeitgründen ist es meist nicht mehr sinnvoll, die alte Website zu flicken. Deshalb macht eine komplette Überarbeitung und vor allem Verbesserung der Website oft Sinn. Wenn diese Änderungen neu veröffentlich werden und somit die alte Website ersetzt wird, spricht man von einem sogenannten Website-Relaunch.

Ein Website-Relaunch ist natürlich nicht gleich Website-Relaunch. Der Aufwand ist stark davon abhängig, was du alles erneuern möchtest und wie der aktuelle Stand ist. Willst du zum Beispiel nur eine neue Domain und das Hosting wechseln und deine Inhalte beibehalten, so kann der Relaunch in nur wenigen Tagen vollzogen sein. Willst du ein neues Design, dein Ranking bei den Suchergebnissen verbessern und mehr Inhalte für deine User zur Verfügung stellen, musst du dich unter Umständen sogar auf ein Jahres-Projekt einstellen.

Das sollte dich aber nicht vor einem Relaunch abschrecken, da du nicht alles selber machen musst. Es gibt hervorragende Expertinnen und Experten für Spezial-Bereiche wie SEO, Programmierung, UX, UI, Content, usw. Dafür musst du im Vorhinein unbedingt dein Budget definieren. Du musst dir im Klaren sein, dass hinter einem Website-Relaunch viel Arbeit steckt, die sich aber lohnen kann. 

Du willst nun voller Tatendrang deinen Website-Relaunch angehen, weißt aber nicht, wo du am besten anfangen sollst? Dann helfen wir dir mit unserem 10-Schritte-Plan zum erfolgreichen Website-Relaunch. Damit kannst du dein Vorhaben strukturiert durchplanen und Schritt für Schritt umsetzen, damit es nicht zu Fehlern oder im schlimmsten Fall finanziellen Einbußen kommt. Wir unterteilen den Relaunch grob in drei Phasen:

  • Strategie und Planung
  • Umsetzung
  • Launch und Kontrolle

Die Strategie und Planung umfasst unsere ersten 5 Punkte:

  1. Ziele definieren, Wünsche gut festhalten
  2. Erhebung Soll-Zustand und Festlegung Ist-Zustand
  3. Anforderungen definieren
  4. Analyse der eigenen Website
  5. Konkurrenzanalyse

Auch wenn du am liebsten sofort mit der Umsetzung anfangen willst, raten wir davon stark ab. Eine Website auf neue Beine stellen ohne dabei ein Ziel vor Augen zu haben kann schnell frustrierend werden. Um einen Soll-Zustand für deine Website definieren zu können, musst du unbedingt wissen, in welchem Zustand sich deine Website aktuell befindet. Es lohnt sich außerdem auch, sich bei der Konkurrenz umzuschauen, um neue Trends und Branchenstandards zu kennen.

Die Umsetzung unterteilen wir in drei Schritte:

  1. UX & UI
  2. Technische Umsetzung
  3. Einpflegen des Contents

Der Arbeitsaufwand bei der Umsetzung ist häufig sehr hoch. Deshalb hilft es, wenn du dir kleinere Arbeitspakete schaffst. Außerdem hat es Sinn, verschiedene Apsekte einer Website aus unterschiedlichen Gesichtspunkte zu betrachten. So macht es Sinn, dir das Interface gesondert vorzunehmen, bevor du mit dem Content beginnst.

Die letzte Phase Launch und Kontrolle unterteilt sich eben in jene Aufgaben:

  1. Testen, testen, testen!
  2. Go-Live

Das Testen der Seite passiert vor und nach dem Go-Live, da sich Websites in der Live-Umgebung plötzlich anders verhalten können oder ein Fehler beim Go-Live passiert ist. Wir erweitern unseren 10-Punkte-Plan hier noch um einen zusätzlichen Punkt. Wurden zu Beginn des Website-Relaunch Ziele gesteckt, müssen diese auch überprüft werden. Und ganz wichtig: Feier deinen erfolgreichen Relaunch!

Ziele definieren, Wünsche gut festhalten

Frag dich am besten zu Beginn: Warum will ich überhaupt einen Relaunch meiner Website machen? Meist werden Relaunches gemacht, weil es ein neues Markenbranding gibt, die Seite langsam lädt, der Content veraltet ist oder sich mehrere Altlasten angesammelt haben. Abgeleitet von diesen Gründen lassen sich ganz einfach Ziele ableiten. Achte darauf, dass du die Ziele so definierst, dass sie später auch messbar sind. Wir haben dir hier ein paar Beispiele für Ziele zusammengefasst:

  • Die Ladegeschwindigkeit vom First Contentful Paint der Startseite muss auf 2,5 Sekunden reduziert werden.
  • Die Seiten-Aufrufe müssen in einem Jahr um 5% gesteigert werden.
  • Das neue Branding muss auf jeder einzelnen Seite der Website umgesetzt werden.
  • Den SEO-Score von Google muss auf 90 angehoben werden.
  • Jede Seite der Website muss einen klaren Call-to-Action-Button haben.
  • Der Content muss auf jeder Seite der Website sachlich korrekt, klar ausgedrückt und ausreichend beschrieben sein.

Handelt es sich bei deinem Website-Relaunch um ein großes Projekt und du hast mehrere Ziele, kannst du diese zur leichteren Organisation auch wie folgt in einer Tabelle kategorisieren:

  • KPI
  • UX/UI
  • Content
  • Tech

Die Kategorisierung ist außerdem hilfreich dabei, wenn du dir unsicher bist, welche Expertise in deinem Projekt an der Zielerreichung überhaupt beteiligt sein soll. So kannst du gleich im Vorhinein Missverständnisse vermeiden. Sei vorsichtig vor zu vielen und vor allem schwammig definierten Zielen. Gerade wenn du zum ersten Mal einen Website-Relaunch durchführst, raten wir dir, dich auf max. 5 Ziele zu konzentrieren.

Definiere dir vorhin auch unbedingt ein Datum für die Zielüberprüfung. Das kann zum Beispiel exakt ein Jahr nach dem Relaunch-Termin sein. Ein weiterer ganz wichtiger Punkt sind nötige Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen. Eine Zieltabelle kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

ZielKategorieZielbeschreibungIST-WertMaßnahmen
Ladege-schwindigkeitKPI
TECH
Die Ladegeschwindigkeit vom First Contentful Paint der Startseite muss auf 2,5 Sekunden reduziert werden.3,7 SekundenSchlanker Code, kleine Dateigrößen bei Grafiken
SeitenaufrufeKPIDie Seiten-Aufrufe müssen in einem Jahr um 5% gesteigert werden.491.864Keywords unterbringen, Ladezeit der Website optimieren, Redirects einrichten
BrandingUX/UIDas neue Branding muss auf jeder einzelnen Seite der Website umgesetzt werden.Undurchgängiges DesignVollständige Anwendung des neuen Corporate Designs
SEOCONTENT
KPI
Den SEO-Score von Google muss auf 90 angehoben werden.77Einarbeitung von Keywords, interne Verlinkungen, alt- und title-Texte einfügen, Meta-Daten einpflegen
CTACONTENT
UX/UI
Jede Seite der Website muss einen klaren Call-to-Action-Button haben.5 von 15 Seiten haben eine klare CTAGenaues Ziel einer Seite definieren und daraus CTA ableiten
Erklärender ContentCONTENTDer Content muss auf jeder Seite der Website sachlich korrekt, klar ausgedrückt und ausreichend beschrieben sein.3 von 15 Seiten besitzen ausreichend erklärenden ContentUser-zentrierte Content-Erstellung: Werden alle Begriffe ausreichen beschrieben? Werden Produkte ausreichend erklärt? Wird dem User Hilfe angeboten?
usw.

Neben den definierten Zielen, die klar mess- und kontrollierbar sind, kannst du dir außerdem noch eine Liste für Wünsche anlegen. Oft kommen während der Recherche oder Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen noch weitere Ideen für die neue Website hinzu. Diese kannst du in einer Wunschliste gut festhalten und in die Umsetzung deiner neuen Website einfließen lassen. Beispiele sind Ideen für neue Seiten, Vorschläge für ein neues CSS-Framework oder Wünsche für neue Funktionalitäten. Diese kannst du später auch in die Anforderungen mit einbeziehen.

Festlegung Soll-Zustand und Erhebung Ist-Zustand

Als nächsten Schritt empfehlen wir die Festlegung des Soll-Zustandes. Dazu kann man sich zum Beispiel folgende Fragen stellen:

  • Was soll die Website können, um die vorher gesteckten Ziele zu erreichen?
  • Wie muss der Content aufbereitet sein, damit sich die User auskennen?
  • Welches CMS muss verwendet werden, damit alle technischen Voraussetzungen gegeben sind?
  • Welche Tools brauche ich, um Content für die Website erstellen zu können?
  • usw.

Denke dabei immer an dein gewünschtes Endprodukt. Bleibe dabei realistisch, aber traue dir auch etwas zu. Du willst die Website ja besser als deine jetzige machen. Es ist essentiell, dass du den Soll-Zustand auch ausführlich beschreibst. Das hilft nicht nur dir bei der Planung, sondern erleichtert später auch das Aufbereiten der Anforderungen für externe Partner:innen.

Es ist außerdem sehr hilfreich, die Soll-Punkte dem Ist-Zustand gegenüberzustellen. So siehst du schnell, wo du aktuell mit deiner Website stehst und wohin die Reise gehen soll. Auch hier empfehlen wir dir wieder eine Tabelle, die diese Informationen übersichtlich aufbereitet. Hier ein Beispiel:

Soll-ZustandBeschreibungIst-Zustand
Full Responsive Design– Die Seite soll fully responsive sein, das heißt dass Elemente je nach Bildschirmbreite mitwachsen sollen.
– Es soll dazu drei verschiedene Viewports geben, die nach den aktuell häufig verwendeten Bildschirmgrößen definiert werden.
– Es soll die Möglichkeit geben, dass Inhalte bei gewissen Viewports nicht angezeigt werden (so kann man eigene Inhalte für Mobil und/oder Desktop definieren)
Aktuell ist die Website nur für Desktop verfügbar. Es gibt keine optimierten Inhalte für Mobil.
Eigenständiges Management von SEO-DatenBei einzelnen Seiten sollen folgende Daten direkt im CMS bearbeitet werden können:
– Permalink
– Meta-Titel
– Meta-Keywords
– Meta-Description
– Robots (index, follow)

Für die gesamte Website soll es einfach möglich sein, Meta-Tags im Head direkt über das CMS zu verbauen.
Änderungen müssen direkt im HTML durchgeführt werden.
Vorlagen-Funktionalität im CMSDas neue CMS soll eine Vorlagen-Funktionalität enthalten. Es soll die Möglichkeit geben, Vorlagen für einzelne Sections zu erstellen. Zum Beispiel:
– Header
– Text links, Bild rechts
– Text rechts, Bild links
– usw.

Dabei sollen definierte Styles (Headings, Farben, Fonts, etc.) des Templates gleich direkt bei der Erstellung von neuen Seiten übernommen werden.
Jede Seite wird von Grund auf aufgebaut. Stylings müssen mühsam mit Copy/Paste übertragen werden.
usw.

Anforderungen definieren

Da du im letzten Punkt deinen gewünschten Soll-Zustand festgehalten hast, kannst du aus diesem wunderbar deine Anforderungen für den Website-Relaunch definieren. Wenn du mit externen Dienstleister:innen zusammenarbeitest, ist die detaillierte Ausarbeitung der Anforderungen besonders wichtig.

Du musst ganz klar definieren, was du für deine neue Website brauchst, um Missverständnisse gleich vorab aus dem Weg zu räumen. Denn es gibt nichts ärgerlicheres, als Geld auszugeben, aber nicht das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Nimm dir am besten wieder eine Tabelle zur Hand und schreibe alle Anforderungen nieder. Damit du später diese richtig unter den Expertinnen und Experten aufteilen kannst, kannst du hier Kategorien verwenden. Eine einfache Anforderungstabelle kann folgendermaßen aussehen:

AnforderungKategorieBeschreibungKommentar
Offene Styling-VerwaltungTECHFolgende Styles müssen selbstständig im Backend angepasst werden können:
– Headings
– Farben
– Schriftarten
Template-FunktionalitätTECHIm CMS soll es einen eigenen Punkt für die Erstellung von Templates geben. So sollen einfache Standardvorlagen erstellt werden, die man später beim Seitenaufbau verwenden kann.

Bei solchen Templates handelt es sich immer um Inhaltsblöcke. Inhaltsblöcke können zum Beispiel sein:
– Header
– Text links, Bild rechts
– Text rechts, Bild links
– usw.

Erstellt man später ein neue Seite im CMS, so soll man beim Seitenaufbau aus den vorher definierten Templates wählen können. Die Styles werden dabei 1:1 übernommen. Es gibt aber nach wie vor im Editor dann die Möglichkeit, etwas umzustylen. Dabei ist wichtig, dass das Template NICHT verändert wird (nur der Inhaltsblock, der auf dem Template basiert).
Struktur der HeadingsCONTENTHeadings müssen hierarchisch korrekt verwendet werden. Beispiel:
H1 Hauptüberschrift
H2 Zwischenüberschrift
H3 Weitere Zwischenüberschrift
H4 Weitere Zwischenüberschrift
H2 Noch eine letzte Zwischenüberschrift
H2 Fazit

– Auf jeder Seite muss es eine H1 geben die thematisch zur Seite passt.
– Dabei darf über der H1 kein Heading einer unteren Hierarchie stehen (zum Beispiel H2, H3).
– Headings sollen knapp und kurz gehalten werden.
– Es sollen nicht zwanghaft viele Headings verwendet werden, nur so viele, wie nötig sind.
usw.

Nachdem du mit der Anforderungsliste fertig bist, kannst du diese an die Expertinnen und Experten weitergeben. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es oft sinnvoll ist, wenn jede: externe Partner:in auch die Anforderungen der anderen Fachkräfte kennt, auch wenn diese nicht im selben Unternehmen arbeiten. Denn oft kann zum Beispiel plötzlich dein:e IT-Dienstleister:in im CMS eine Funktionalität bieten, die dir bei SEO hilft.

Analyse der eigenen Website

Du hast nun deine Ziele festgelegt, den Soll-Zustand und die Anforderungen definiert. Damit du überhaupt weißt, wo explizit die Änderungen auf deiner Website stattfinden müssen, empfehlen wir dir ein Content-Audit. Du kannst dieses selbst oder von einer SEO-Agentur machen lassen. Grundsätzlich kannst du das Content-Audit aufteilen in ein quantitatives und ein qualitatives Content-Audit.

Quantitatives Content-Audit

Beim quantitativen Content-Audit willst du anhand einer zahlenbasierten Bewertung herausfinden, wo deine einzelnen Seiten stehen. Sind deine Seiten schon Suchmaschinen-optimiert? Oder musst du bei den meisten Seiten noch viel Arbeit hineinstecken? Dein Ziel soll eine Übersichtsliste sein, an der du schnell erkennst, wie viele Seiten …

  • … haben eine H1 definiert?
  • … besitzen Meta-Titel?
  • … besitzen Meta-Beschreibungen?
  • … haben einen Permalink vergeben?
  • usw.

Du zählst also anhand definierter Kriterien durch. Wir empfehlen dir hier eine Excel-Liste anzulegen. So kannst du später ganz einfach und schnell Auswertungen erstellen.

Zur Erstellung der quantitativen Content-Audit-Liste empfehlen wir Tools wie zum Beispiel Screaming Frog. Solche Tools crawlen deine Website durch und liefern dir die gewünschten Daten.

Qualitatives Content-Audit

Als zweiten Teil des Content-Audits sollst du mit der qualitativen Analyse bewerten, ob die Inhalte, die du auf der Website bereitstellst, für deine User sinnvoll, attraktiv und nützlich sind. Damit du die Inhalte ordentlich bewerten kannst, definierst du Kategorien mit einzelnen Kriterien. Folgende Kategorien empfehlen wir:

  1. Tonalität
  2. Markenwerte
  3. Relevanz – Zielgruppe
  4. Relevanz – Suchmaschine
  5. Call-to-Action
  6. Aktualität
  7. Usability
  8. Konsistenz

Um anhand dieser Kategorien gewichten zu können, braucht es Kriterien. Je nach Anzahl der erfüllten Kriterien lässt sich pro Seite eine Bewertung vergeben. Am Beispiel der Call-to-Action könnten diese folgende sein:

KategorieKriterienABC
Call-to-ActionDie Inhalte werden analysiert, ob sie den User der entsprechenden Seite auch tatsächlich dazu bewegen, eine Handlung durchzuführen. Es wird geprüft, ob es eine klare Handelsaufforderung gibt und ob diese auch passend auf der entsprechenden Seite platziert wurde.

– Gibt es einen klaren Call-To-Action?
– Ist der Call-To-Action entsprechend hervorgehoben?
– Passt der Call-To-Action zum restlichen Content der Seite?
– Ist der Call-To-Action an der richtigen Stelle platziert?
– Leitet der Call-To-Action an eine passende Stelle weiter, an der die gewünschte Aktion durchgeführt werden kann?
Alle Fragen können mit einem JA beantwortet werden.Mindestens drei der Fragen kann mit einem JA beantwortet werden.Weniger als die Hälfte der Fragen kann mit einem JA beantwortet werden.

Du kannst alle Ergebnisse wiederum in einem Excel-File festhalten. Im besten Fall kannst du sehen, wo deine Website pro Kategorie aktuell steht.

Content Audit - Kategorie Übersicht

Da du jede Seite anhand der vorgegebenen Kategorien und Kriterien bewertest, hast du später eine gute Übersicht, die du bei der Umsetzung zur Hand nehmen kannst. So kann zum Beispiel die Bewertung einer einzelnen Seite aussehen:

Content Audit - Kategorie Detail

Mehr zu diesem Thema, kannst du übrigens in einem anderen Artikel auf unserem Blog nachlesen.

Konkurrenzanalyse

Schau dir bei einem Website-Relaunch die Konkurrenz an. Du solltest Bescheid wissen, wo deine Mitbewerber:innen stehen. Noch wichtiger ist aber, dass du einige Dinge besser machen solltest als die Konkurrenz. Bei der Konkurrenzanalyse gilt deshalb: Einen Überblick verschaffen – ja! Sich zu sehr daran orientieren – nein! Du willst dich schließlich ja vom Mitbewerb abheben. Wir empfehlen außerdem, dass du dich bei branchennahen und branchenfremden Websites umsiehst. Oft kann man sich auch dort gute Ideen holen.

Welche Aspekte soll man sich nun anschauen bei der Konkurrenz? Wir können dir hier ebenso eine Empfehlung geben, nach der du die Seiten deiner Mitbewerber:innen durchforsten kannst.

BewertungsaspektBeschreibung
ContentSchau dir genau an, wie andere ihren Content auf der Website aufbereiten. Da du dein eigenes Content-Audit schon hinter dich gebracht hast, weißt du nun genau, auf welche Aspekte du schauen musst.

Für die Content-Analyse kannst du zusätzlich Tools wie zum Beispiel BuzzSumo verwenden. Mit solchen Tools lässt sich schnell ermitteln, welche Inhalte besonders häufig geteilt werden.
MarkenauftrittSchau dir den Look der Marke an. Was vermittelt sie? Welche Farben werden verwendet? Welche visuellen Elementen unterstützen den Markenauftritt?

Ein Tipp von uns: Gib besonders auf die Startseite acht, da sie fast immer die am häufigsten besuchte Seite der Website ist.
ToolsVerschaffe dir einen Überblick über die Website-Tools, die andere verwenden. Vielleicht kannst du dadurch auf neuere Tools umsteigen oder sogar neue Potenziale entdecken. Lasse dich dabei von einem Tool wie BuiltWith helfen.
PreisgestaltungBewerte die Preisgestaltung. Wie transparent zeichnen Konkurrenten ihre Preise aus? Welche Verrechnungszeiträume werden geboten? Gibt es branchenübliche Preise?
KaufprozessSpiele den Kaufprozess auf anderen Websites durch. Wie transparent ist dieser? Wieviele Schritte werden benötigt, bis du den Kauf abschließen kannst? Wie ist der Checkout visuell gestaltet?
SEOBei der Bewertung von SEO kannst du dir wieder Tools zur Hilfe nehmen. Mit Google Lighthouse kannst du einen SEO-Score berechnen lassen. So kannst du Konkurrenten auf einer Skala von 0 bis 100 einordnen.

Du musst hier natürlich die Ergebnisse nicht penibel in einer Tabelle festhalten, kannst du aber natürlich gerne. Es kommt hier ganz stark auf die Größe deines Projektes an. Das Wichtigste ist, dass dir das Ergebnis helfen soll. Es soll zu keinem großen Zusatzaufwand führen, der sich nicht lohnt.

UX & UI

Im sechsten Schritt geht es nun ans Eingemachte – du definierst hier das visuelle Auftreten und die Interaktionen mit den Usern. Entweder vergibst du diesen Schritt an einen Freelancer oder an eine Agentur, oder du kümmerst dich selbst darum. Solltest du den Auftrag vergeben, so zeige deine bisherigen Ausarbeitungen zur neuen Website unbedingt her. Außerdem ist es hilfreich, ein paar Beispiele von anderen Website-Designs zu sammeln, die dir gefallen.

Nimm dir Zeit für einen Termin mit der Person, die sich um dein Screendesign kümmert und versuche alles so ausführlich wie möglich zu erklären. Denke neben dem User Interface auch unbedingt an die User Experience auf deiner Seite. Deine User sollen bei der Benützung deiner Seite ein positives Nutzungserlebnis haben. Das kann von kleinen Animationen bei Interaktionen mit der Seite bis zu komplett durchdachten Touchpoints auf der Website und anderen Plattformen wie Social Media gehen. Es hängt natürlich stark von deinem Budget ab, wie sehr du hier ins Detail gehen kannst.

Technische Umsetzung

Wenn das UX- und UI-Design für deinen Website-Relaunch fertiggestellt wurde, kannst du anschließend beginnen, deine Seite technisch umzusetzen. Vielleicht hast du sogar eine:n Partner:in gefunden, der beides anbietet – das Design und die technische Umsetzung. Der Vorteil ist hier, dass Designer aus Erfahrung schon wissen, was einfach umgesetzt werden kann und wo Hürden entstehen können.

Vergibst du diesen Schritt ebenso an eine:n Partner:in, dann stelle die bisherigen Ausarbeitungen für die neue Website vor. Besonders die technischen Anforderungen sind für die Umsetzung deines Website-Relaunchs essentiell. Kommuniziere ganz klar, was du erwartest und brauchst, damit es später nicht zu Missverständnissen kommt.

Befasse dich im Vorfeld unbedingt mit dem eingesetzten Content-Management-System. Neben WordPress, Joomla und Typo3 verwenden Agenturen oft eigens entwickelte CMS. Frage nach einem Testzugang, damit du das System ausprobieren und dich schon vertraut machen kannst. Steht der Großteil der Umsetzung, kann es sehr teuer werden, nochmal das CMS zu wechseln.

Wurden die Anforderungen weitergegeben, bleibe unbedingt im ständigen Austausch mit der Agentur. Vereinbare regelmäßige Besprechungen, in denen du Updates zum Entwicklungsstand bekommst. So kannst du sicherstellen, dass die Ausarbeitung in die gewünschte Richtung geht, und du bei Missverständnissen rasch eingreifen kannst.

Wenn du die Umsetzung deines Website-Relaunch selbst machst, dann achte auf folgende wichtige Punkte:

  • Wähle ein Hosting, das zu deinen technischen Anforderungen passt.
  • Achte beim Hosting-Kauf darauf, wo die Server des Hosting-Anbietenden stehen. Betreibst du eine deutschsprachige Seite, die hauptsächlich von deutschsprachigen Usern besucht wird, so sollten die Server nicht in den USA stehen. Die Ladezeit der Website würde sich dadurch verlängern.
  • Falls du den Domainnamen ändern willst, überleg dir gut, wie dieser lauten soll.
  • Wähle ein passendes Content-Management-System aus. Anhand von deinen vorher aufgestellten Anforderungen kannst du eine fundierte Entscheidung treffen. Sieh dich neben WordPress, Joomla und Typo3 auch nach anderen CMS um. Vielleicht entspricht ein Nischenprodukt eher deinen Anforderungen.
  • Vergiss nicht, die URL von bestehenden Seiten, die du nicht erneuern willst, weiterzuleiten. So landen User, die vielleicht Links von dir gespeichert haben, nicht im Leeren. Am besten legst du dir dazu eine Liste mit allen Weiterleitungen an, die du später einrichten musst. Wir empfehlen außerdem, dass du die Fehlerseite für deine User so gestaltest, dass sie schnell zu deiner Website zurück gelangen können.

Einpflegen des Contents

Für die Erstellung des Contents nimmst du die Liste des Content-Audits zur Hand. Du weißt nun ganz genau, auf welche Aspekte du im Besonderen bei einzelnen Seiten achten musst. Wir empfehlen dir, dass du beim Website-Relaunch Seite für Seite abarbeitest. Stelle dir am Beginn jeder Seite die Fragen:

  • Was kann genau so übernommen werden?
  • Welche Abschnitte muss ich anpassen?
  • Was kann ganz weg?

Wenn du zum Content-Audit bereits eine Expertin oder einen Experten herangezogen hast, solltest du diese:n genau an dieser Stelle wieder einbinden. Denn diese Person weiß bereits Bescheid über deine Inhalte und hat bestimmt schon viele Verbesserungsvorschläge parat.

Arbeite bei der Erstellung des neuen Contents user-zentriert. Versetze dich in deren Lage und biete Inhalt mit Informationsgehalt und Mehrwert. Vergiss aber auch nicht auf eine ausführliche Keyword-Recherche, damit deine Seiten auch gut ranken. Neben dem Google Keyword Planner gibt es bereits unzählige kostenlose Tools, die im Internet zur Verfügung stehen.

Du kannst aber auch die Google-Suchmaschine selber verwenden. Gib ein Keyword ein und schaue, welche Keywords Auto Complete noch vorschlägt. Sieh dir auch die verwandten Suchbegriffe ganz unten auf der Suchergebnisseite an.

Google Suchvorschläge
Google verwandte Suchanfragen

Bau diese Keywords immer wieder in deinen Content ein. So erhalten deine Seiten mehr Relevanz und ranken besser. Vergiss auch nicht auf die Suchmaschinen-Optimierung: Vorhandene Meta-Texte, korrekte Überschriftenhierarchie und alt-Texte bei Bildern werden von Google positiv bewertet.

Testen, testen, testen!

Bist du mit deiner Umsetzung fertig, musst du vor dem Launch deine Website ordentlich durchtesten, damit es später zu keinen Fehlern kommt. Denn für User gibt es nichts Frustrierenderes, als eine Website, die buggy und deshalb schwer zu bedienen ist. Wir schlagen dir unter anderem die folgenden Tests vor:

  1. Checke nochmal deine Startseite: Wird klar, was du anbietest? Ist sie ordentlich strukturiert? Wissen deine User, was sie auf der Startseite machen müssen?
  2. Schau dir die wichtigsten Seiten deiner Website nochmal an: Gibt es einen klaren Call-to-Action? Wird ausführlich beschrieben, um was es auf diesen Seiten geht? Ist die Seite klar strukturiert, damit sich User zurecht finden?
  3. Vergiss nicht auf User, die ein mobiles Endgerät verwenden: Wird die Seite auch auf mobilen Geräten mit unterschiedlichen Auflösungen korrekt angezeigt?
  4. Öffne deine Website in unterschiedlichen Browsern: Funktioniert die Website auch in den gängigsten Browsern?
  5. Wenn du einen Shop anbietest, solltest du ein besonderes Augenmerk auf den Bestellprozess legen: Funktionieren die Buttons die Produkte in den Warenkorb legen? Sind Preise transparent und klar ausgezeichnet? Funktioniert die Bezahlung? Wird das Bestellbestätigungs-E-Mail versendet?
  6. Überprüfe, ob die Website für Suchmaschinen optimiert ist: Sind alle Meta-Daten korrekt? Wurde die Überschriftenstruktur eingehalten? Haben Bilder alt- und title-Texte? Du kannst dazu auch eine Browser-Extension wie zum Beispiel SEO META in 1 CLICK verwenden.
  7. Wenn es deine Ressourcen zulassen, dann zeig auch anderen Personen deine neue Website, die nicht am Projekt beteiligt waren. Bei langen Projekten kann man selbst schnell betriebsblind werden und offensichtliche Fehler leichter übersehen.

Go-Live

Der Tag ist nun gekommen: Du stellst deine Website nun endlich live! Nimm dir an diesem Tag keine anderen Aufgaben vor, da es bei einem Website-Relaunch natürlich auch zu Fehlern kommen kann – vor allem, wenn man zum Beispiel auf einen neuen Server umzieht oder eine andere Domain verwendet. Außerdem wirst du an diesem Tag auch noch weitere Checks auf deiner Website durchführen.

  • Teste die Erreichbarkeit deiner Website: Laden alle Seiten? Wird vor allem schnell genug geladen? Und überprüfe am besten auch deine Tracking-Software (Matomo, Google Analytics, etc.), ob Daten eingespielt werden.
  • Lade die neue Sitemap gleich in die Google Search Console. So kann Google deine Seite schneller neu indexieren. Das trägt dazu bei, dass das Ranking der Website nicht zu sehr einbricht. Mit einem minimalen Verlust des Rankings muss bei einem Website-Relaunch ohnehin gerechnet werden.
  • Teste an dieser Stelle nun auch, ob deine eingerichteten Weiterleitungen funktionieren. Falls du Ads geschaltet hast, musst du hier gegebenenfalls ebenso die URLs anpassen.
  • Gib deinen Kollegen, Freunden und Bekannten Bescheid, dass deine Website erfolgreiche gelaunched wurde und sammle ihr Feedback. Denn die Arbeit hört mit dem Launch nicht auf. Verbessere stetig deine Website hinsichtlich Content, SEO und UX.

Nach einem Jahr: Überprüfung der Ziele

Ob sich dein Website-Relaunch auch wirklich gelohnt hat, kannst du nun nach einem Jahr mit deinen vorher definierten Zielen überprüfen. Nimm deine erstellte Liste und vergleiche die Vorjahres-Daten mit dem jetzigen Stand. Falls nicht alle Ziele erreicht werden konnten, ist das kein Grund zur Besorgnis. Eine Website ist kein statisches Produkt und kann deshalb ständig verbessert werden.

Mit unserem 10-Schritte-Plan für einen Website-Relaunch bist du nun gut gerüstet für dein ganz eigenes Website-Relaunch-Projekt. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei! Und vergiss nicht aufs Feiern. 🎉

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