Was ist FTP? Über die Funktionsweise und die Möglichkeiten, die dir das Protokoll bietet

FTP-Server

Wer sich mit Websites beschäftigt, kommt an so manchem nicht vorbei. Wie soll die Domain lauten? Wie soll das Design aussehen? Wie umfangreich soll die Seite sein? Im Zusammenhang mit Websites taucht auch oft der Begriff FTP oder FTP-Protokoll auf. Aber was ist FTP eigentlich? Welche Möglichkeiten tun sich damit auf? Und wie funktioniert FTP? In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die Funktionsweise von FTP genauer an und liefern dir Antworten auf relevante Fragen.

Was ist FTP?

Vereinfacht gesagt: Das File Transfer Protocol, kurz FTP, ist ein Protokoll, das die Spielregeln für die Kommunikation zwischen Geräten festlegt. Damit lassen sich mittels Befehlen Downloads und Uploads in Gang setzen. Du kannst also Daten von einem Gerät wie einem PC, Laptop oder Smartphone auf einen Server transferieren oder im Umkehrschluss vom Server auf ein Gerät herunterladen. Dies geschieht mittels eines hierarchischen Dateimanagementsystems. Bei Websites kannst du mit diesem Protokoll so zum Beispiel HTML-Dateien auf einem Server ablegen, Ordner, die auf einem Server gespeichert sind, vom Rechner aus bearbeiten oder Besucher:innen der Seite Mediendateien zur Verfügung stellen.

Welche FTP-Programme gibt es?

Um ein solches FTP-Protokoll nutzen zu können, brauchst du in den meisten Fällen Zugangsinformationen wie Name oder Kennwort, die dir in der Regel dein Serveranbieter bereitstellt. Für den Datenaustausch ist außerdem ein FTP-Client nötig, der die Verbindung zum Server herstellt. Heutzutage sind bereits viele Browser damit ausgestattet. Es haben sich allerdings auch FTP-Programme etabliert, die viele Schritte erleichtern, indem sie beispielsweise eine intuitive Oberfläche bereitstellen oder die Verwaltung der Dateien simplifizieren. Manche davon laufen nur unter Windows, andere nur unter macOS oder Linux und wieder andere sind plattformübergreifend. Wir stellen dir fünf davon kurz vor.

FTP-Programme

FileZilla

Dieses FTP-Programm ist sowohl mit Windows (ab Windows 7), als auch macOS oder Linux kompatibel, kostenlos und damit eine der beliebtesten Anwendungen. Wurde eine Verbindung aufgebaut, lassen sich in weiterer Folge die Dateien ganz einfach per Drag and Drop verschieben. Upload- und Downloadgeschwindigkeit kannst du selbst wählen und damit auch sehr große Dateien über 4 GB transferieren, genauso wie abgebrochene Transfers wiederaufnehmen. Auch eine SSL- oder SSH-Verschlüsselung ist möglich.

FireFTP

Hierbei handelt es sich streng genommen um kein eigenständiges Programm, sondern um eine Browser-Erweiterung. Ursprünglich für Firefox entwickelt, ist das System allerdings mittlerweile nur noch mit Waterfox nutzbar, dafür plattformübergreifend. Du kannst damit die Download- und Upload-Geschwindigkeit selbst regulieren und abgebrochene Transfers wiederaufnehmen. FireFTP unterstützt die SSL/TLS-Verschlüsselung und bietet eine Verzeichnis-Synchronisation.

Commander One

Dieses Dateimanagement-System für macOS bietet Apple-Usern ein umfangreiches Repertoire an Möglichkeiten – vorausgesetzt du nutzt die kostenpflichtige Pro-Edition. Damit ist Commander One auch als FTP-Client nutzbar und unterstützt neben verschiedenen Protokollen dann auch den Datenaustausch mit diversen Onlinespeicher-Anwendungen wie Google Drive oder Dropbox oder via WebDAV. Eine gleichzeitige Datenübertragung ist möglich, wobei Commander One hierfür eine Warteschlangenfunktion entwickelt hat.

Cyberduck

Dieses kostenlose FTP-Programm kann ab Windows 7 bzw. ab macOS 10.7 genutzt werden. Cyberduck unterstützt nicht nur eine SSL- und SSH-Verschlüsselung, sondern lässt sich mit allen möglichen FTP-, SFTP- und WEbDAV-Servern verbinden, genauso wie mit einer Reihe von Cloud-Diensten. Auch große Uploads mit über 5 GB sind kein Problem, abgebrochene Transfers lassen sich wiederaufnehmen und die Oberfläche ist intuitiv bedienbar.

WinSCP

Dieses Open-Source-Programm für Windows-User ab XP funktioniert mit den Protokollen FTP, SFTP und SCP, einem weiteren Programm zur verschlüsselten Übertragung von Daten, wobei WinSCP bereits die Anmeldedaten codiert. WinSCP gibt es auch als portable Version, wodurch Dateien auch ohne Installation verschoben, kopiert oder gelöscht werden können. Außerdem verfügt WinSCP über einen integrierten Text-Editor.

Weitere bekannte FTP-Programme sind zum Beispiel ForkLift und Transmit für macOs, genauso wie SmartFTP oder WISE-FTP für Windows.

Tipps zum Einrichten eines FTP-Clients

Wer nun einen FTP-Client einrichten möchte, wird oft mit ein paar Stolpersteinen konfrontiert. Nachstehend haben wir ein paar davon für dich aufgeschlüsselt und erklären dir, wie du sie umgehst:

  • Erscheint eine Fehlermeldung in puncto Zeitüberschreitung, kann keine Verbindung zum Server aufgebaut werden. Überprüfe den Port (in der Regel wählen FTP-Protokolle den Port 21 aus, SFTP-Protokolle den Port 22.), die URL bzw. Server-Adresse und deine Firewall-Einstellungen. Auch die Zugangsdaten müssen korrekt sein.
  • Sind Änderungen an einer Datei nicht sofort zu sehen, kann dies zum Beispiel am Caching liegen. Hier empfiehlt es sich, den Zwischenspeicher zu löschen.
  • Lassen sich Dateien nicht ändern oder löschen, überprüfe die Zugriffsrechte. Möglicherweise sind gewisse Ordner einer anderen Benutzerin oder einen anderen Benutzer zugordnet.
  • Erhältst du eine Fehlermeldung, die dich darauf hinweist, dass es zu viele, aktive Verbindungen gibt, hat der FTP-Client sein Maximum erreicht. Trenne nicht mehr benötigte Verbindungen.

Was sind Protokolle?

FTP-Protokoll

Du möchtest noch ein bisschen tiefergraben, wissen, was ein Protokoll überhaupt ist und mehr über die Funktionsweise von FTP erfahren? Hierfür werfen wir zunächst einen Blick in die Geschichte des Internets: Ende der 1970er-Jahre, als die moderne Netzwerktechnologie Fahrt aufnahm, stand man vor einem Problem: Die ersten Geräte verfügten über eine sehr eigentümliche Netzwerkarchitektur, womit sich zu Beginn lediglich Geräte ein und desselben Herstellers verbinden ließen. Das Großprojekt Internet verfolgte jedoch ein anderes Ziel, nämlich eine gemeinsame Kommunikation über Grenzen hinweg. Ein System für eine herstellerunabhängige Kommunikation musste also her.

Ein solcher Standardisierungsversuch ist das sogenannte OSI-Modell. Die Abkürzung steht für Open Systems Interconnection Model. Dieses unterteilt den komplexen Vorgang der Netzwerkkommunikation in einzelne Schichten. Kommunizieren nun zwei Geräte miteinander, müssen diese auf jeder der insgesamt sieben Schichten spezifische Aufgaben durchführen. In einer Schicht wird zum Beispiel die Kommunikation per se gesteuert, in einer anderen werden Datenpakete in physische Signale übersetzt. Damit dies alles funktioniert, braucht es ein umfassendes Regelwerk, das für alle Geräte gilt. Und diese Regeln sind in Protokollen festgelegt, die sich entweder nur auf eine Schicht oder mehrere beziehen. Ein Beispiel hierfür sind die Protokolle HTTP und HTTPS, mit denen sich Websites aufrufen lassen.

Wie funktioniert FTP?

FTP befindet sich innerhalb der TCP/IP-Protokollgruppe. Darin werden gleich mehrere Protokolle zusammengefasst, ohne die das Internet, so wie wir es heute kennen, nicht funktionieren würde. Grob gesagt werden damit Datenbündel im Local Area Network (LAN) oder im Wide Area Network (WAN) übertragen, wobei dieser Protokollstapel hardware- und softwareunabhängig funktioniert. Alle Protokolle dieser Ebene arbeiten zum Beispiel mit E-Mail-Clients oder Browsern zusammen, um ihre Dienste ausführen zu können und bestehen häufig aus zwei Bereichen: Zum einen wird die lokale Ordnerstruktur der Festplatte abgebildet, zum anderen die Ordnerstruktur des Servers. Mit FTP-Programmen lassen sich Dateien von A nach B und umgekehrt verschieben.

Damit das funktioniert, benötigt die FTP-Verbindung zwei Kanäle: Einen Steuerkanal und einen Datenkanal. Mittels des Steuerkanals schickst du als Client zunächst Befehle an den Server und dieser antwortet mit Statuscodes. Mittels des Datenkanals können schließlich Dateien übertragen werden. Neben einem aktiven FTP, bei dem du als Client dem Server bekannt gibst, über welchen Port die Kommunikation funktioniert, gibt es auch eine passive Variante. Sie kommt zum Einsatz, wenn du als Client durch eine Firewall geschützt bist. Dann gibt der Server selbst den Port bekannt und umgeht so die Firewall-Vorkehrungen.

Da das ursprüngliche FTP ohne Sicherheitsmaßnahmen, und damit unverschlüsselt, kreiert wurde, wurden inzwischen zwei sichere Varianten geschaffen: FTPS und SFTP. FTPS bedient sich Secure Socket Layers (SSL) bzw. der Transport Layer Security (TLS) und benötigt somit zwei Verbindungen, um einen verschlüsselten Datenaustausch zu ermöglichen. SFTP funktioniert hingegen mithilfe der Secure Shell (SSH) und kommt damit mit nur einer Verbindung aus, allerdings benötigst du hierfür ein weiteres Programm.

FTP-Funktionsweise

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6 Kommentare
  1. Hallo,
    bietet ihr auch Hosting-Lösungen für große Websites mit viel Traffic an?
    Was für alternativen gibt es hier:
    Dedizierter Server, Cloud-Cluster etc.
    SG Simon

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